Der Winter im baltischen Estland dauert mit Sicherheit länger als in Mitteleuropa. Obwohl im März die Tageslänge schon deutlich zunimmt und Nachtfröste nicht mehr allzu streng sind, ist der Anblick schneebedeckter Landschaften und zugefrorener Seen sehr wahrscheinlich. Dennoch ist dieser Monat hervorragend geeignet, viele hocharktische oder im Jahresverlauf unauffällige Vogelarten zu beobachten. So halten sich nur in dieser Jahreszeit Scheckenten vor der eisfreien Küste auf. Sie haben hier ihr südlichstes Überwinterungsgebiet in der Ostsee. Gleichfalls sind Spechte und Eulen in den Wäldern der „Western Taiga“ sehr aktiv. Die ersten nordischen Schwäne kommen aus ihren Winterquartieren zurück und Rauhfußhühner beginnen mit der Frühjahrsbalz.
Unsere Reise führt uns auf die Ostseeinsel Saaremaa und in die ausgedehnten Wälder im Nordwesten Estlands. Wir werden dabei von estnischen Spezialisten begleitet, die uns gern ihre artenreiche Heimat zeigen.
1. Tag Anreise – Ostseeinsel Saaremaa
Unsere Anreise erfolgt über Frankfurt oder Berlin nach Tallinn. Gleich im Anschluss fahren wir mit dem Bus an die Westküste Estlands. Hier setzen wir mit einer Fähre zur Insel Muhu über. Manchmal liegen seltene Ringelrobben mit ihren Jungen auf dem Eis und sind vom Schiff aus gut zu sehen. Über einen kilometerlangen Damm, der beide Inseln miteinander verbindet, erreichen wir später Saaremaa (deutsch Ösel) und unser Quartier im Westen der Insel. Die mit 2670 Quadratkilometern viertgrößte Ostseeinsel ist nur spärlich besiedelt. Besonders die Küsten sind weitgehend naturbelassen. Schon unterwegs beobachten wir auf den schneefreien Feldern Nahrung suchende Feldlerchen, Berghänflinge oder Schneeammern. An den Waldrändern lassen sich Seidenschwänze, Erlen- und Birkenzeisige sehen. Gleichfalls sind Rauhfußbussarde und Kornweihen sehr wahrscheinlich.
2. Tag Scheckenten im Vilsandi-Nationalpark
Früh am Morgen brechen wir auf und erfreuen uns an den arktischen Scheckenten, die hier in wenigen hundert Exemplaren überwintern. Neben den attraktiven Scheckenten beeindruckt besonders der unüberhörbare Gesang tausender Eisenten, die gemeinsam mit Berg,- Trauer- und Samtenten in den eisfreien Buchten während der Nahrungsaufnahme gut zu sehen sind. Je nach Beobachtungssituation erkunden wir auch andere Küstenabschnitte des Vilsandi-Nationalparks. So ist die Halbinsel und Tagamoisa immer gut für das Auftreten von Hakengimpeln, Sumpf- oder Sperbereulen. Sicher werden wir hier die ersten Singschwäne und Trupps nordischer Gänse beobachten. Am Abend sind wir im Naturschutzgebiet Vidumae unterwegs, um Sperlings- oder Raufußkäuze zu sehen oder zu hören.
3. Tag Halbinsel Sörve und Alvaren
4. Tag Matsalu-Nationalpark und Taiga im Nordwesten
Entlang der Nordküste geht es zum Festland zurück. Nochmals haben wir dabei Gelegenheit, uns Scheckenten anzuschauen. Anschließend fahren wir in den Matsalu-Nationalpark. Hier ist die Beobachtung von Elchen jetzt sehr wahrscheinlich. An den Rändern des Nationalparks dominieren Laubwälder, in denen Weißrücken- und Grauspechte vorkommen. Sehr auffällig sind Weißköpfige Schwanzmeise, Nordischer Gimpel und der helle nordische Kleiber. Am Abend, nach Bezug unseres Quartiers, wollen wir in der „Western Taiga“ Habichtskäuze beobachten. In den letzten Jahren ist es unseren estnischen Kollegen gelungen, immer mehr Brutstandorte zu finden, so dass eine Beobachtung relativ sicher ist. Natürlich wollen wir uns auch an der Balz dieser imposanten Eulen erfreuen.
5. Tag Birkhahnbalz
Noch einmal heißt es früh aufstehen, denn noch vor Sonnenaufgang wollen wir am Turnierplatz der Birkhähne sein. Auf den extensiv bewirtschafteten oder zeitweise brach liegenden Flächen sind die seltenen Berghänflinge zu erwarten. Fast jedes Jahr gelang es uns, Auerhähne zu beobachten, die den trockenen Beerstrauch-Kiefernwäldern noch ideale Lebensräume finden. Am Vormittag widmen wir uns den Bewohnern der Nadelwälder, wie Kiefernkreuzschnabel und Tannenhäher. Am Rande der Regenmoore sollte uns auch die Beobachtung von Raubwürger und Steinadler gelingen. Am Abend gehen wir nochmals auf Eulenexkursion.
6. Tag Seetaucher am Kap und Regenmoor
Heute widmen wir uns dem Dreizehenspecht, dessen Beobachtung nicht immer einfach ist. Gleichfalls wollen wir nach dem scheuen Haselhuhn suchen. Zuvor sind wir aber am Morgen an der äußersten Nordwestspitze unterwegs und hoffen auf die ersten Stern- und Prachttaucher. Hier sind auch Rothals- und Ohrentaucher zu erwarten, die auf dem Meer überwintern und später im Jahr auf den kleinen Seen im Binnenland brüten. Je nach zur Verfügung stehender Zeit suchen wir eines der größten Regenmoore im Nordwesten des Landes auf. Hier werden wir bei guter Thermik den Steinadler beobachten können, der am den Rändern der Moore nach Birkhühnern jagt.
7. Tag Frühexkursion, Tallinns Altstadt und Heimreise
Auf einer Frühexkursion beobachten wir am nahegelegenen Kap. Neben Meeresenten und erste Seetaucher hoffen wir auf die eine oder andere Überraschung. So werden hier immer wieder Alken oder Gryllteisten beobachtet. Am Vormittag geht es nach Tallinn zurück. Hier bleibt uns noch etwas Zeit, um uns die Altstadt anzuschauen, in der noch viele mittelalterliche Gebäude und Straßenzüge erhalten geblieben sind. Anschließend fahren wir zum nahe gelegenen Flughafen und fliegen nach Hause.
Preis:
1950,- Euro pro Person im Doppelzimmer
Einzelzimmerzuschlag 150 Euro pro Person
Mindestteilnehmerzahl: 8 Personen
Maximalteilnehmerzahl: 14 Personen
Termin
27.03-2.04.2021
Leistungen
- 7 Tage mit 6 Übernachtungen in Doppelzimmern in Mittelklassehotels und Ferienhäusern
- Flug Deutschland – Tallinn – Deutschland
- Halbpension: Frühstück und Abendessen
- Estnische Reiseleitung und Spezialisten
- Deutsche Reiseleitung (Andreas Weber)
- Alle Transferfahrten vor Ort mit einem Reisebus
- Schiffstour zur Insel Saaremaa
- Reiseversicherung
Buchung
Andreas Weber andreas@baltikumnaturreisen.de Tel. 03991 666895 Bert Rähni bert@baltikumnaturreisen.de Tel. +3725137141